Tief in meinem kleinen Herzen bin ich ja ein Forscher. Irland bietet nicht nur in dieser Hinsicht allerbeste Bedingungen. Es ist eine wahre Freude, die Objekte meiner Begierde in freier Wildbahn zu beobachten, teilnahmsvoll zu observieren, wie sie sich den Widrigkeiten ihres oft gefährlichen Alltags stellen. Hier geht es oft und gern nach dem Motto: Wer kann der kann. Da sind Experten unter sich. Und natürlich gebe ich gern zwei Anekdoten zum Besten, die das belegen.
Die Geschichte mit dem Großprojekt “Dublin Tunnel” habe ich ja schon zum besten gegeben. Sie ist symptomatisch für das Land und ich glaube gerade deswegen wohne ich hier so gern. Zu Lachen gibt es immer genug.
Vor kurzem war ich in Wexford, einen alten Freund besuchen. In der Umgebung der Stadt gibt es fantastische Strände. Da man diese zumeist nicht zum baden benutzen kann, immerhin ist es arschkalt, ist den lokalen Großhirnen etwas anderes eingefallen. Sie fahren am Strand spazieren und zwar mit dem Automobil. Vor allem wenn es gerade Ebbe hat, macht das unglaublich Spaß.
Die Feuerwehr am Strand
Was passiert, wenn man mit einem normal straßentauglichen Auto ins Watt fährt? Ein Deutscher würde wohl antworten: Es bleibt im Schlamm stecken. Ein Ire dagegen antwortet: Keine Ahnung, das probier ich gleich mal aus. Und das tut er dann auch und ja, er bleibt stecken. Was macht man in so einer Situation? Man ruft die Feuerwehr.
Tut man selbiges in Deutschland, schicken die wahrscheinlich einen Abschleppwagen. In Irland schickt man einen Löschzug. Worauf will ich wohl hinaus? Ich weiß wir sind alle keine Feuerwehrleute hier, aber nehmen wir doch mal an, ein Vertreter von “Deutschland sucht den Obertrottel” klopft an unsere Tür und stellte uns diese Frage.
Was passiert wohl, wenn man mit einem Feuerwehrauto Marke Brandbekämpfungsspezialmobil ins Watt fährt? Ich glaube, dass die meisten von uns und auch ohne das Publikum zu befragen antworten würden: Es bleibt stecken.
Nun sind wir nicht in Deutschland, also heißt es “probieren geht über studieren”. Da bin ich ja auch ein großer Fan von und so geschah es. Statt eines Autos, steckten – und für die meisten Teilnehmer dieses Experiments sicherlich völlig unerwartet – nun plötzlich also ein Auto und ein Löschzug fest. Was macht man da?
Wie setzt man da noch einen drauf?
Richtig, man ruft jemanden vom Fernsehen an, weil es unglaublich lustig ist. Auch das klappte prima. Was genau als nächstes passierte, habe ich nicht so richtig mitbekommen, als schließlich die Kamera vor Ort war, war jedenfalls schon einige Zeit vergangen.
Vermutlich hatte man da Problem über einem Pint besprochen und nicht so richtig bedacht, dass früher oder später das Wasser wieder steigt. Küstenbewohner kennen das Phänomen, es nennt sich Flut.
Die Fernsehbilder zeigten jedenfalls kein Watt und kein Auto, dafür aber das Löschfahrzeug, wie es bis unters Dach im Wasser stand. Geschätzter Schaden eine knappe Million Euro. Immerhin hatten wir tüchtig was zu lachen.
Rette sich wer kann
Ich glaube, es war der große James Joyce, der einmal gesagt hat: Tauschten Irland und Holland die Bevölkerung aus, würde Irland die Welt ernähren und Holland sinken. Wie üblich bringt der gute James die Sache ziemlich auf den Punkt. Iren sind ein Fall für sich. Sie halten sich tatsächlich für die größte Organisatoren der Welt – diese Illusion teilen sie übrigens mit den Griechen – allerdings kriegen sie zu Hause wenig gebacken.
Nun gibt es ja Leute, die das nicht so ganz glauben. Das kann ich gut verstehen, schließlich ist im europäischen Rahmen die Grüne Insel ja immer so eine Art Vorzeigestaat. Niedrige Arbeitslosigkeit, keine Staatsverschuldung, schafft es immer noch, die EU um Fördergelder anzuschnorren, … Das hört sich ja alles gar nicht so blöd an. Habe ich auch nicht behauptet. Iren sind nicht doof, sondern chaotisch. Das ist ein kleiner Unterschied.
Auch die folgende Anekdote ist wahr, ich habe es extra nachgeprüft und würde für die Authenzität der Geschichte die Hand meiner Schwiegermutter ins Feuer legen, ich lehne mich hier also aus dem Fenster. (Zum Glück spricht die Gute kein Deutsch!) Unten angefügt ist übrigens der Originalkommentar der lokalen Zeitung.
Wer kann der kann
OK, passiert ist Folgendes. Offenbar leicht angezaubert schaffte es ein irischer Fahrzeugführer, die Kontrolle über sein Fahrzeug zu verlieren und es über die Hafenmole zu setzen. Folgerichtig fiel es ins Wasser und da war es dann. Ja auch diese Posse spielt im Wasser.
Der Fahrer überstand den Fall weitgehend unverletzt, jetzt musste er nur noch seine Rennsemmel aus dem Wasser bringen. Auf dem Dorf ist so etwas einfach, da hilft man sich nämlich gegenseitig.
Der lokale Abschlepper vom Dienst wurde hinzugerufen und schritt auch gleich zur Tat. Ein Seil wurde hinab gelassen, am halbwegs abgesoffenen Auto befestigt und ab ging die Post. Allerdings ging sie in die falsche Richtung. Statt das Auto anzuheben, begann der kleine Kran überzukippen.
Da Oberabschlepper Sean de Courcey das nicht so recht wahrhaben wollte, stoppte er den Kran nicht, sondern wartete, bis es den Kran endgültig von der Mole holte. Da lagen nun also beide Fahrzeuge in friedlicher Eintracht im Wasser. So etwas passiert wohl nur in Irland.
Unverzagt holte man einen größeren Kran, um Kran Nummer eins, ergo den Retter zu retten und natürlich den eigentlich Tiefflieger. Die Gerüchteküche berichtet nun, dass man Kran Nummer zwei auch noch ins Wasser setzte, das allerdings glauben wir nicht so recht. Ist auch so schon schlimm genug.
Die Bilder sprechen eigentlich für sich, I rest my case, wie man hier so schön sagt. Wer kann der kann und alle anderen gehen nach Irland.
Der Originlartikel:
End of Season:
We have certainly have had our ups and downs in the village this year what with somebody falling off the village wall, thank god not killed, and then in the wee hours of Saturday morning, a car goes into the Harbour, with a young man at the wheel, the car landed upside down and if it was not for the vigilance Mary King who alerted Sean de Courcey, Sean fair play to him pulled this man out of the car, which was nearly totally submerged in the tide and pulled him to safety, what ever way you look at it, Sean saved his life, yet again another near fatal accident, and then I suppose on the slightly humorous side and to add insult to injury, a tow truck was called out to pull the car out, now get this, the truck fell in while trying to lift the car, no donít worry there was no one in it, it was remote controlled, but the machine was not heavier enough to lift the car out, therefore, a proper professional machine had to be called in, and the job was done, no loss of life, what was interesting the amount of people that came to have a look at this task you would think we had another social event going on .
I am just wondering if their had been a Garda presence could this accident have been prevented, or is it going to take a fatal accident for the powers that be to sit up and arrange for Garda Presence particular in the months of July and August, its time to fight again for a Guard, but I feel the whole community is going to have to have a strong input re this important matter this time, if we are going to improve on the villages image. Itís not all doom and gloom we have had some great events and fun for tourists and us alike.
All the events that did take place during the summer for our visitors and locals, feed back have been very positive.