Seit Frühjahr 2004 ist in geschlossenen Örtlichkeiten, in denen gearbeitet wird, höchst offiziös das Rauchen verboten. Nach Auffassung einiger offensichtlich abstinenter Bleistiftspitzer findet der Begriff Arbeit auch bei jenen Zeitgenossen Anwendung, die ihren Lebensunterhalt ausschließlich damit verdienen, Leute besoffen zu machen. Die Rede ist von Wirten und da deren Treiben seit Neuestem als Arbeit gilt, darf man in Pubs nicht mehr rauchen. Huuuuuuuuuhhhhhhh.
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Rauchverbot am Arbeitsplatz gilt auch für Pubs.
Ehrlich! Ich meine wir reden hier von Irish Pubs, dem wahren Wohnzimmer des aufrechten Iren. Was bilden sich diese Spaßverderber eigentlich ein? Das ist als würde man im Puff das Vögeln verbieten. Und außerdem was heißt hier arbeiten? Die meisten Wirte betreiben ihr Gewerbe eh nur, weil sie im eigenen Pub gratis saufen können. Und wer den ganzen Tag damit verbringt, mit seinen Kumpels rumzuhängen und sich ein Guinness nach dem anderen in die Rübe zu kippen, den würde man in den meisten zivilisierten Ländern wohl nicht als Arbeitnehmer bezeichnen.
Wie dem auch sei, trotz massiver Proteste wurde das Verbot eingeführt und das ohne großen Terz. Dem Vernehmen nach, hat sich nur ein einziger Pub geweigert, den ganzen Humbug mitzumachen und das war im auch sonst eher aufmüpfigen Galway. davon abgesehen blieben alle brav. Klar, war ja auch Sommer und alles halb so schlimm. Ist der Schirm groß genug, kann man selbst in Irland einen Biergarten betreiben.
Im Sommer ist es kein Problem
Prüfstein für die Akzeptanz des Verbots ist ergo wohl der Winter. Da ich diese Zeilen schreiben, haben wir Januar und da ist das Wetter bekanntlich besonders grausig. Den möchte ich sehen, der mir einleuchtend erklärt, dass es meiner Gesundheit förderlich ist, wenn ich im Hemdchen bei Eiseskälte im Regen stehe. Die Rede und Antwort steht er mir jedenfalls draußen und zwar durch das geschlossenen Fenster, weil ich nicht die Absicht habe, mir bei seinem Gestottere den Hintern abzufrieren.
OK, mag mancheiner da sagen: Hör doch auf zu rauchen! So leicht mache ich es mir aber nicht. Ich bin nämlich einer von den Guten! Alle tun immer so, als wenn wir Raucher die Bösen wären, dabei sind wir das Rückgrat der Ökonomie. Wir sind die besseren Staatsbürger! Ohne unsere Steuern wäre Ebbe in der Kasse und mal ganz ehrlich: Wären wir nicht so selbstlos, zusammengebrochen wäre das Rentensystem und zwar schon lange.
Wer treibt denn die Kassen in den Ruin? Nicht wir Raucher! Wir sind es nicht, die sich so gierig an das Leben klammern wie diese asozialen Nichtraucher; die auf Staatskosten locker mal 90 Jahre alt werden und sich dann immer noch bester Gesundheit erfreuen. Die armen Erben und was diese Nimmersatte dem Rentensystem antun bedarf wohl keines Kommentars.
Die Meinung ist frei
Von wegen Raucher kosten jedes Jahr Millionen, anders herum wird ein Schuh draus. Als guter Staatsbürger empfinde ich es als meine Pflicht mit 65 den Stecker zu ziehen. OK vielleicht noch ne Runde verreisen, sagen wir 67 aber dann ist Schluss. Ab in die Gruft – Wir machen Platz für die nächste Generation!
Diese unterbelichteten Sesselwärmer werden noch an meine Worte denken, wenn die Leute plötzlich alle gesund sind und trotzdem mit 65 in Rente gehen. Das möchte ich sehen, wie sie Leuten wie mir für die nächsten 30 Jahre Alimente zahlen. Von meinen Rentenbeiträgen jedenfalls nicht! Das ist das Problem, wenn man der Prophet im eigenen Land ist. Man gilt nichts!
Hinweis: Dieser Text entstand 2004 also direkt nach der Einführung des Rauchverbots. Wie viele andere Menschen auch, habe ich meine Meinung geändert. Ich finde das Rauchverbot mittlerweile ganz gut. Da ich den Text immer noch ganz lustig finde, habe ich ihn stehen lassen. Und meine Überraschung darüber, dass dieses Rauchverbot am Arbeitsplatz auch für Pubs gilt, ist immer noch echt oder wie der Ire sagt: Genuine.